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Little5

Hochwertiger 2-Wege - Kompaktlautsprecher

(kleiner Bruder der Pipe6e)

 

 


 

       

 

  

           Eigenschaften:

 -          2 - Wege-Kompaktbox nach dem Bassreflex-Prinzip

-          Nenn-Belastbarkeit: 30 Watt

-          Musik-Belastbarkeit: 55 Watt

-          Impedanz: 8 Ohm

-          Empfindlichkeit: 87dB (1W/1m)

-          Frequenzbereich (-3dB): 50Hz bis 20kHz

-          Tiefmitteltöner: Tang Band W5-704D

-          Hochtöner: Tang Band 28-847S

-          Trennfrequenzen: ca. 3 kHz

-          Nettovolumen: ca. 9 Liter

-          Abmessungen: 19cm x 27cm x 30cm 

-          Entwicklung des Grundsystems (Little Nick): Harald Meyer

 

Die ursprüngliche „Little Nick“ ist ein Tang-Band-Bausatz von Nordic Audio / Harald Meyer, der einen Tief/Mittelöner W5-704D und einen Hochtöner 28-847S enthält. Die Lautsprecherbox ist nach dem Bassreflex-Prinzip aufgebaut.

Die Frequenzweiche besteht aus jeweils einem Filter 2.Ordnung (12dB/Oktave) für den Hoch- und den Tiefton-Zweig, einem Impedanz-Korrekturglied für den Tieftöner und einem Pegel-Anpassungsglied für den Hochtöner.

Da der 15cm Tang Band W5-704D ähnlich aufgebaut ist, ähnlich aussieht und auch ähnliche Eigenschaften hat wie der 17cm W6-623C, könnte man ihn als den kleinen Bruder des 6-Zöllers bezeichnen. Somit könnte man auch die Little5 als den kleinen Bruder der Pipe6e bezeichnen.

Auch bei dieser Box zeigt sich wieder, daß der Hersteller Tang Band sehr gute und doch bezahlbare Lautsprecher-Chassis auf den Markt gebracht hat. Das wurde mir auch schon beim Aufbau der Pipe6e bewußt, weshalb ich mir vorgenommen habe, weitere Lautsprecherboxen mit Tang Band-Bestückung zu entwickeln, aufzubauen, zu testen und dazu Bausätze anzubieten:

-  die Pipe6e mit dem Sechs-Zöller W6-623C und den Hochtöner 28-847S sowie rückwärtigem Super-Hochtöner (bereits realisiert und dokumentiert)

-  die Little5 (Grundlage stellt die „Little Nick“ dar) mit dem Fünf-Zöller W5-704D und dem Hochtöner 28-847S (hier in dieser Bauanleitung beschrieben)

-  die Twice5e mit zwei Fünf-Zöllern W5-704D parallel und dem Hochtöner 28-847S sowie rückwärtigem Super-Hochtöner ( als nächstes Lautsprecher-Projekt)

-  die Little4 mit dem Vier-Zöller W4-655 oder W4-656 und dem Hochtöner 28-847S (als nächstes Projekt mit einem noch etwas kleinerem Tief/Mitteltöner - gut als Rearbox oder Computerbox geeignet)

-  die Center4 mit zwei Vier-Zöllern W4-656S parallel und dem Hochtöner 28-847S (auch als zukünftiges Projekt - gut als Centerbox geeignet)

-  und die HighEnd-Box Pipe6-fre mit dem HighEnd-Full-Range Sechs-Zöller W6-1916 und rundstrahlendem Super-Hochtöner (als zukünftiges HighEnd-Projekt, was bedingt durch das sehr gute Breitband-Chassis etwas preisintensiver ausfallen wird)

Damit werde ich zukünftig dem Lautsprecher-Selbstbauer ein komplettes Sortiment Tang Band-bestückter Boxen anbieten (nach Fertigstellung der Muster und Erarbeitung der Bauunterlagen), die leicht nachzubauen und bezahlbar sind, obwohl sie mit größtenteils High End-Weichenbauteilen bestückt sind, und die sehr gute Wiedergabe- und Klangeigenschaften besitzen, für die man bei Fertig-Industrieprodukten ein Vielfaches des Preises zahlen müßte.

 

Hinweis:

Bei Bauvorschlägen oder Bausätzen (wie hier bei der Little5, die ja technisch baugleich mit der „Little Nick“ von Nordic Audio ist), die noch nicht öffentlich publiziert wurden (entweder auf der Website des Entwicklers oder in Fachzeitschriften wie z.B. „Klang + Ton“), d.h. für die z.B. keine Frequenzweichen-Dimensionierungen veröffentlicht wurden, werden auch in meinen Beschreibungen und Bauanleitungen keine Bauteilwerte angegeben, bevor sie vom Entwickler oder Vertreiber frei gegeben worden sind.

Die Entwicklung, der Musterbau, die entsprechenden Tests und anschließenden Optimierungen einer guten Lautsprecherbox können schon einige Wochen oder Monate in Anspruch nehmen. Dafür sollte der Entwickler schon honoriert werden, noch dazu, wenn er davon leben muß. Ich hoffe, daß Ihr das versteht.

Beim Bezug eines Bausatzes erhaltet Ihr natürlich die kompletten Bauunterlagen und Frequenzweichen-Dimensionierungen in gedruckter Form.

 

Bestückung

Namensgeber der Box ist das 5¼-Zoll-Tief-Mittel-Ton-Chassis W5-704D vom taiwanesichen Hersteller Tang Band. In den soliden Alu-Gußkorb wurde eine Polypropylen-Konusmembran eingeklebt, die eine einem Phase-Plug ähnelnde Staubschutzkalotte besitzt. Diese Kalotte ist nicht nur eine optische Zierde, sondern sie verlagert auftretende Partialschwingungen der Membran in höhere Frequenzbereiche. Erst dadurch ist der Einsatz des Woofers als Tief-Mitteltöner in 2-Wege-Kombinationen sinnvoll. Die neuartige W-förmige Gummi-Sicke und der kräftige Magnet verhelfen dem Baß zu dem hohen Wirkungsgrad von 88 dB (1W/1m).

Den Hochtonbereich treibt ebenfalls ein Tang Band mit der Bezeichnung 28-847S mit einer Ferro-Fluid gekühlten 28mm Schwingspule an. Die Kalotte arbeitet auf ein relativ großes Volumen in einem Kunststoffgehäuse. Durch die Verwendung von Filz in der Polkernbohrung und Wolle im Luftvolumen konnte die mechanische Resonanz auf 600 Hz herunter gedrückt werden. Der Frequenzgang verläuft von 1..5 kHz absolut glatt, steigt bis 15 kHz um 2 dB an und erreicht bei 20 kHz wieder den ursprünglichen Pegel. Mit einem Impedanz-Maximum bei etwa 700 Hz liegt man auf der sicheren Seite beim Einsatz in 2-Wege-Kombinationen.

 

Gehäuse

Zum Gehäuse-Bauplan gibt es nichts Besonderes zu sagen: sechs Bretter und vier Ausschnitte (zwei für die Lautsprecher-Chassis, eins für das Bassreflexrohr und eins für das Terminal), die optimalerweise per Oberfräse gefertigt werden sollten, um die Chassis bündig zu montieren. Eine halbe Matte Sonofil wird vorwiegend im unteren Teil des Gehäuses verteilt; das Bassreflex-Rohr muß frei bleiben. Wer über keine Oberfräse verfügt, kann die Chassis auch aufliegend montieren. Beim Muster-Aufbau der Pipe6 hab’ ich das ebenso gemacht. Man kann zwar vieles berechnen und messen, aber nicht alles hören. Eine Gehäuseversteifung (wie beim Original-Bauvorschlag der „Little Nick“) ist nicht unbedingt erforderlich. Mit 19mm MDF wurden schon weitaus größere Boxen ohne Versteifung aufgebaut. Da ich das Versteifungsbrett im Baumarkt mit zuschneiden lassen habe, wollte ich es aber auch irgendwie verwenden. Ich habe es in vier Teile zerschnitten (siehe Bauplan-Zeichnung); drei Brettchen habe ich an der Frontseite (zum Anschrauben der Frontplatte) und den Rest anstelle der ursprünglich vorgesehenen Versteifung eingeklebt (hält das Dämpfungsmaterial im unteren Bereich der Box und stabilisiert zusätzlich die Rückwand - kann aber auch weggelassen werden).

Noch ein Hinweis: Die Montageöffnung des Tieftöners W5-704D sollte man nicht entsprechend des Datenblattes mit 122mm, sondern besser mit 125mm ausführen. Sonst gibt es Probleme beim Einsetzen des Lautsprecher-Chassis, da die Anschlusskontakte ziemlich weit herausragen und eventuell verbogen werden müßten (was man aber nicht machen sollte).

Wenn das Tiefton-Chassis nicht eingefräst sondern aufgesetzt montiert wird, sollte bedingt durch die Form des Gußkorbes die Innenkante der Montageöffnung mit 45º angefast werden (zur besseren Schallabstrahlung nach hinten).

Die Frontplatte, die ein anderes Design als das restliche Gehäuse erhalten soll (siehe Fotos), wird von vorne mit vier Holzschrauben an das Gehäuse angeschraubt. Das ist insofern günstig, da ich dann Gehäuse (schwarz-seidenglanz) und Front (rubinrot) getrennt farbspritzen kann, ohne daß ich Gehäuseteile abkleben muß, was meistens zu nicht exakten Trennlinien zwischen den verschiedenen Farben führt.

Das Bassreflexrohr sollte einen Durchmesser von 5cm und eine Länge von etwa 14..15cm haben ( z.B. BR50 x 145). Es wird in die entsprechende Gehäuse-Öffnung eingepreßt bzw., wenn man nicht so genau bohren kann, eingeklebt (Ich verklebe es immer zusätzlich von innen, damit es wirklich luftdicht abschließt). Beim Montieren der Lautsprecher-Chassis auf die Frontplatte ist darauf zu achten, daß die Flansche luftdicht anliegen, damit es keine unerwünschten Luftgeräusche gibt. Das Gleiche gilt beim Anschrauben der gesamten Frontplatte an das restliche Gehäuse. Wenn die Gehäuseteile exakt zugeschnitten und verklebt wurden und es keine überstehenden Kanten gibt, können sowohl die Lautsprecher-Chassis als auch die Frontplatte ohne Dichtstreifen aufgeschraubt werden, wobei die meisten Tiefton-Chassis herstellerseits Dichtungsbeschichtungen aufweisen (der Tang Band W5 allerdings nicht). Bei den kleinen Hochtönern sollte man, wenn möglich, auf Dichtstreifen ganz verzichten, weil sich die (meist) Plastgehäuse beim Anziehen der Befestigungsschrauben verziehen könnten.

 

Hier sieht man die rückseitige Anfasung der Montageöffnung des Tieftöners und einige Frequenzweichen-Bauteile direkt an den Lautsprecherchassis angelötet sowie die Sonofil-Dämpfungswolle

 


Frequenzweiche

Für den Mittel/Tieftöner kommt ein Tiefpaß 2.Ordnung (12dB/Oktave) zur Anwendung, bestehend aus einer Luftspule (L1) und einem Kondensator (C1). Zusätzlich erhält der Woofer noch eine Impedanzkorrektur mit einem MOX-Widerstand (R1)und einem Kondensator (C2). Der Hochpaß 2.Ordnung schützt die Hochton-Kalotte vor tiefen Frequenzen, bestehend aus einer Luftspule (L2) und einem Kondensator (C39. Der glatte Impedanzverlauf des Hochtöners benötigt keine zusätzliche Korrektur, nur eine Pegelanpassung mit einem Spannungsteiler (R2 und R3) ist notwendig. Die beiden Lautsprecherchassis sind gegeneinander verpolt geschaltet.

Um das Beste aus den Lautsprecher-Chassis herauszuholen, kommen für den Kondensator (C3) im Signalweg des Hochtöners ein audiophiler MKP-Typ von Mundorf (MCap/250V), für Spule (L1) im Signalweg des Tieftöners eine Backlack-Luftspule ebenfalls von Mundorf sowie hochwertige Metall-Oxid(MOX)-Widerstände zur Anwendung. Für den Kondensator (C1) im Tiefpaß reicht ohne weiteres auch ein guter Elko (glatt, ungepolt); genauso für den Kondensator (C2) im Impedanzkorrekturglied. Für die Spule (L2) im Hochpaß kann ohne Bedenken eine preiswerte Luftspule eingesetzt werden.

Natürlich kann man immer die besseren Bauteile verwenden, d.h. für die Spulen immer Backlack-Luftspulen (oder noch besser) und für die Kondensatoren immer gute MKP- Typen (oder noch bessere). Ob man das bei Bauelementen, die nicht direkt im Signalweg liegen, wirklich hört, ist eine andere Frage. Hier muß man eben Aufwand und Nutzen gegeneinander auswägen. Der Kostenaufwand der Frequenzweiche sollte schon in einem vernünftigen Verhältnis zu dem der beiden Lautsprecher-Chassis stehen. Beim Bezug eines Bausatzes erhaltet Ihr den Schaltplan und die Stückliste der Frequenzweiche in gedruckter Form.

 


Fazit

Die aufgebaute Kompaktbox Little5 kann ich jedem HiFi- und HighEnd-Fan empfehlen, der eine kleine und hochwertige Lautsprecherbox mit verhältnismäßig geringem finanziellen Aufwand bauen möchte, die einen für ihre Größe (9 Liter) kräftigen Bass liefert (50Hz), die Instrumenten und Stimmen Volumen und Durchsetzungskraft verleiht und die konturenscharfe Höhen mit eindeutiger räumlicher Zuordnung liefert.

Man spürt auch die vom Entwickler beschriebene neutrale Abstimmung , die weder unter- noch übertreibt, also das wiedergibt, was auf dem Tonträger vorhanden ist. Natürlich kann man von einer Box dieser Größe keinen Tiefbaß wie bei der Pipe6e erwarten, d.h. beim Einsatz z.B. in einem Surround-System muß dann schon eine Subwoofer-Unterstützung zum Einsatz kommen. Wer will, kann das Boxenvolumen auf 15..17 Liter erhöhen, um an die 40Hz heran zu kommen. Doch dann kann man schon nicht mehr von einer Regalbox sprechen.

 

Viel Spaß beim Nachbauen und Basteln wünscht Euch Bernd Fischer!

 

Kontakt kann jeder mit mir über info@berndfischer.net aufnehmen.

 

Die Röhrenkiste - Bernd Fischer  | info@berndfischer.net

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